Pflanze

30 Jugendliche nehmen an einem zweiwöchigen Camp von Green Screen im Wildpark Eekholt teil

03.08.2011 Kieler Nachrichten

Falkner Axel Imdahl und Seeadler Linus vor der Kamera. Unterstützt von Dieter Hoese (rechts) und der Medienpädagogin Bernadette Sk..

Annäherung an den Naturfilm

Eckernförde/Eekholt. Aug in Aug mit einem ausgewachsenen Seeadler: Lisa und Katharina zittern zwar nicht die Knie, doch etwas aufgeregt sind sie schon. Mit Kamera und Mikrofon stehen sie Falkner Axel Imdahl und Seeadler Linus gegenüber. Die beiden Mädchen aus Quickborn sind zwei von insgesamt 30 Teilnehmern eines zweiwöchigen Jugend-Naturfilm-Camps von Green Screen im Wildpark Eekholt.

Die Idee, den Nachwuchs an die Natur und vor allem an den Naturfilm heranzuführen, ist aber nicht nur den Machern von Green Screen und den Verantwortlichen aus Eekholt, sondern auch Inge Sielmann, der Witwe des Naturfilmers Heinz Sielmann, zu verdanken. Sie haben sich gemeinsam für solch ein Camp stark gemacht. "Ein Dreiecksverhältnis, das es zu bewahren gilt", sagt Dieter Hoese, der auch in diesem Jahr wieder den Teilnehmern hilfreich zur Seite steht.

Zwei Wochen lang erfahren die Jugendlichen im Alter von elf bis 19 Jahren, wie viel Arbeit hinter dem Dreh eines Filmes steckt, welche Zeit und Ausdauer sie aufbringen müssen, um teilweise sehr scheue Tiere mit der Kamera einzufangen, und welche Recherche nötig ist, um später den Betrachtern des Films Wissenswertes so interessant wie möglich zu vermitteln.  

Dieter Hoese, renommierter Kameramann und Filmproduzent sowie langjähriger Wegbegleiter von Heinz Sielmann, betreut die jungen Teilnehmer des Camps zusammen mit erfahrenen Medienpädagogen. In der ersten Woche sind das Bernadett Skala und Daniel Wehrend. Außerdem hilft Ute Kröger, Leiterin der Wildparkschule, mit Rat und Tat. Während der Drehs und des anschließenden Schneidens sowie des Vertonens des Materials geben sie den Jugendlichen wichtige Hinweise.

Das aus Katalina Schwoch, Luisa-Mariel Mette, Lena Schmidt und Laura Cizek bestehende Mädchenteam ist dankbar für diese Unterstützung. Die Elf- bis 16-Jährigen haben bislang noch keinerlei Erfahrung im Umgang mit Kamera und Mikrofon. Entsprechend unsicher sind sie, zumal sie sich eines schwierigen Themas angenommen haben: Sie beobachten junge Weißstörche in ihrer Entwicklung. "In ein bis zwei Wochen fliegen die Tiere Richtung Süden", erklärt Hoese. Bis dahin muss der Adebar-Nachwuchs noch einige Übungsflugstunden auf der großen Wiese im Randbereich des Wildparks absolvieren. Außerdem müssen die Jungstörche Kraftreserven sammeln. Die Mädchen begleiten die Fütterung und die Flugübungen mit der Kamera, was nicht immer so ganz einfach ist. "Geduld ist eine Grundvoraussetzung für Naturfilmer", macht der erfahrene Kameramann dem jungen Quartett Mut und spendiert zwischendurch auch schon mal ein kühles Eis bei hochsommerlicher Hitze.

Uwe Rutzen