Pflanze

Freude der Preisträger über die Naturfilm-"Oscars" - Neue Ideen für Green Screen 2011

KN Online 12.09. 2010

Green Screen: "Das ist der Wahnsinn"

Eckernförde. Einige waren sichtlich gerührt, mancher war überrascht, viele freuten sich einfach nur: Zum Abschluss des 4. Internationalen Naturfilmfestivals Green Screen wurde Eckernförde seinem Ruf als "Hollywood des Nordens" gerecht. 14 Preise wurden Sonnabendabend in einem Festakt in der gut besuchten Stadthalle an die Sieger überreicht


"Green Screen ist geil", rief Jan Haft mit einem spitzbübischen Lächeln ins Mikrofon. Der preisverwöhnte Filmemacher durfte sich auch dieses Jahr über eine Auszeichnung (Beste Bildgestaltung) freuen. Sein Film "Das Kornfeld" über das erstaunliche Leben in einem scheinbar alltäglichen Lebensraum geriet zudem zu einem Publikumserfolg.

"Das ist der absolute Wahnsinn", freute sich Alexander Fürst von Lieven, der gemeinsam mit Hans Purrmann für den Kurzfilm "Leben zwischen den Zeilen" gleich zwei Auszeichnungen einheimste. Und Angela Graas, die für "Jagdzeit" den Sonderpreis der Jury erhielt, ließ etwas von den Strapazen der Dreharbeiten über Greenpeace-Walfang-Aktionen durchblicken: "Für diesen Film hat jeder gelitten und gekämpft."

120 Filme hatte die Jury im Vorfeld gesichtet. "Bei Rotwein und Cräckern", wie NDR-Moderator Markus Pingel anmerkte, der amüsant plaudernd durch den Abend führte. Stand das Festival im Vorjahr noch unter dem Eindruck einer faszinierenden Serie ("Wildes Russland"), so gingen die ausgewählten Filme nach Worten von Jury-Mitglied Dieter Kaiser diesmal "mehr in die Breite". Soll heißen: in ein breiteres Themenspektrum. "Aber von sehr hoher Qualität", wie der ehemalige Naturfilm-Leiter des WDR betonte.

Über einen neuen Besucherrekord freute sich am Ende Festivalleiter Gerald Grote. 9000 Naturfilm-Fans sahen rund 80 Filme. Von den knapp 70 Veranstaltungen war über die Hälfte ausverkauft. "Das gab's noch nie", so Grote. Mehr Besucher, mehr Filmemacher - "und auch mehr Geld wäre schön", hofft er auf weitere Zuschüsse und Sponsoren. Denn der Green-Screen-Etat ist inzwischen auf fast 200000 Euro angewachsen.

Kommendes Jahr soll das Festival, das Experten als das bedeutendste in Deutschland bezeichnen, von vier auf sechs Tage verlängert werden. Für den Auftakt sei dann eine Diskussion zu einem Umwelt-Thema geplant, kündigte Grote an. Den neuen Schlusspunkt soll die Vorführung der prämierten Filme bilden. Zudem ist die Open-Air-Projektion eines Meeresfilms auf eine Leinwand im Wasser angedacht. Und noch eine kleine Überraschung gibt es: Der erste Abschnitt der Preisträger-Promenade am Strand soll künftig Green-Screen-Promenade heißen. Das Ostsee-Info-Center erhält die Hausnummer 1.