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Green Screen braucht eine „finanzielle Bugwelle“

Eckernförder Zeitung 21.08.

Der Beginn einer wunderbaren Kooperation? Gerald Grote, Michael Packschies, Andreas Klötzing und Jochen Hillers. Foto: ez

Finanzamt Kiel Nord prüft eventuelle Umsatzsteuer-Nachzahlung für städtische Fördermittel

Dunkle Wolken hängen am Green-Screen-Himmel. Der Grund: Das Finanzamt Kiel Nord geht derzeit einer Sonderprüfung nach. In ihr geht es darum, ob Green Screen für die städtischen Fördermittel der vergangenen fünf Jahre Umsatzsteuer zahlen muss. Wenn ja, steht dem Verein eine saftige Nachzahlung in Höhe von 20 000 Euro ins Haus. „Nach unseren Berechnungen müssen wir diese Umsatzsteuer nicht zahlen“, sagt Jochen Hillers, Vorsitzender des Green-Screen-Fördervereins. Er betont: „Es handelt sich hier nicht um Unregelmäßigkeiten, sondern nur um eine andere Einschätzung des Finanzamtes.“ Was bei der Prüfung letzten Endes herauskomme, sei noch offen.

Eine Nachzahlung wäre für den Verein eine nur schwer zu schluckende Kröte. Denn schon seit Anfang an kämpft er mit einem Dauerproblem: „Das Green-Screen-Festival hat mittlerweile ein enormes Finanzvolumen“, so Michael Packschies, 2. Vorsitzender des Vereins. „Viele Fördergelder und auch die Rückzahlung der Mehrwehrtssteuer fließen erst lange nach dem Festival an den Verein, die Rechnungen für das Festival müssen aber vorher bezahlt werden. Deshalb müssen einzelne Vorstandsmitglieder immer in Vorkasse gehen, um diesen Differenzbetrag auszugleichen. Und das kann bei einem ehrenamtlichen Verein nicht sein.“ Jochen Hillers sprach von einer „finanziellen Bugwelle“, die der Verein benötige.

Umso glücklicher ist der Verein, mit der Klara-Samariter-Stiftung aus Heiligenhafen einen Sponsor gefunden zu haben, der das Festival in diesem Jahr schon zum zweiten Mal miteiner Spende in Höhe von 10 000 Euro unterstützt. Die private, vermögende Stiftung mit Sitz in Heiligenhafen ist im Natur-, Tier- und Umweltschutzbereich tätig und hat schon den Bau des Ostsee Info-Centers mit 170 000 Euro unterstützt. „Wir sind dankbar für diese kurzfristige Hilfe“, sagte Jochen Hillers, hat die Stiftung doch angekündigt, die Spende eventuell schon früher zu überweisen. Gemeinsam wolle man noch über eine weiterführende Kooperation verhandeln, wofür laut Stiftungs-Geschäftsführer Andreas Klötzing „gute Chancen“ bestehen.

Gleichzeitig appelliert Jochen Hillers aber auch an alle bisherigen Spender und Sponsoren und an die Bewohner Eckernfördes, „Großzügigkeit walten zu lassen“ und das Festival entsprechend zu unterstützen.
Als Ersatz für das bis zum Festival abgerissene Kino haben sich die Vereinsmitglieder um einen möglichst innenstadtnahen Ausgleich bemüht. In diesem Jahr werden statt im Kino auch Filme im Stadthallen-Restaurant (150 Plätze), in der Galerie 66 (150 Plätze) und in der Willers-Jessen-Schule (120 Plätze) gezeigt. Hinzu kommen die Vorführungsorte Stadthalle, OIC , Kommunales Kino und Ratssaal. „Wir werden genauso viele Plätze anbieten können wie bisher“, sagt Festivalleiter Gerald Grote, der Aufwand für Technik und Logistik werde allerdings bedeutend höher sein.
ape