Pflanze

Green Screen: Lob der Filmer lässt Vorstand nach vorn blicken

EZ. 10.09.2012

Foto 1: Peters

Foto 2: Peters

Die von Pannen durchzogene Preisverleihung des Green-Screen-Festivals hat den Veranstaltern einen Dämpfer versetzt. Dennoch stellt Fördervereinsvorsitzender Jochen Hillers dem Festival in seiner Gesamtheit ein gutes Zeugnis aus. „Ich habe mich mit vielen Filmemachern unterhalten und ausschließlich Bekräftigungen gehört, den eingeschlagenen erfolgreichen Weg fortzusetzen.“ Die Gesamtveranstaltung sei sehr positiv verlaufen, Gäste und Zuschauer fühlten sich wohl, und auch die Helfer seien hoch motiviert. Zudem seien in diesem Jahr so viele Filmemacher und Entscheidungsträger von Sendeanstalten angereist wie noch nie. Sogar der weltweit in der Szene berühmte BBC-Naturfilmchef Mike Gunton habe ihm gesagt, dass sich Green Screen für ihn zum drittwichtigsten Naturfilmfestival weltweit entwickelt habe. Nach „Wild Screen“ im englischen Bristol und dem Jackson-Hole-Festival in den USA sei für ihn Green Screen entscheidend.

Auch Festivalleiter Gerald Grote zieht ein positives Fazit: „Wir hatten 122 Veranstaltungspunkte, die Preisverleihung war nur einer davon. Sonst hat alles sehr gut geklappt – dank der vielen Ehrenamtler.“ Wieder konnte das Team eine steigende Besucherzahl registrieren. „Und wir haben gesehen, dass wir für die Zeit ohne Kino mit einem improvisierten Standard leben können. Jetzt brauchen wir ein Signal der Stadt, dass 2014 ein Kino steht oder zumindest im Bau ist.“

Die Suche nach Verbesserungsmöglichkeiten geht dennoch weiter: So denkt Gerald Grote über eine Überarbeitung der Preiskategorien und eine Mindesthöhe für Preisgelder nach: „Wir haben einige Preise in Höhe von 500 Euro. Aber das ist nicht mehr unser Niveau. Wir sollten sie auf 1000 Euro anheben.“

Green Screen hat sich in der Naturfilmszene fest verankert. „Es ist ein tolles Festival“, sagten die Engländer Bill Markham und Richard Kirby, die in der begehrten Kategorie „Bester Film“ gewonnen haben. Die anderen großen Festivals seien riesige unpersönliche Veranstaltungen. „Green Screen ist ein Festival für Filmemacher mit direkten Kontakt zu den Zuschauern.“ In Eckernförde seien sie auf der Straße von Passanten angesprochen worden, weil sie durch ihre Halsbänder mit den Festivalkarten als Filmemacher erkannt worden seien.

In die selbe Richtung geht die Empfehlung des zweifachen Preisträgers Volker Arzt, der zum ersten Mal in Eckernförde dabei war und ebenfalls den einmaligen direkten Kontakt zu den Zuschauern lobte: „Green Screen muss sich das Familiäre, das Herzliche erhalten und darf nicht auf Zwang versuchen, mit den weltweit wichtigsten Festivals gleichzuziehen. Das kommt von ganz allein.“
ape

Foto 1: Das macht das Green-Screen-Festival aus: Volle Filmstätten mit dem direkten Kontakt zwischen Filmemachern und Publikum. Hier: Natali Tesche-Ricciardi und Sigurd Tesche.
Foto 2: Fördervereinsvorsitzender Jochen Hillers mit Preisstifterin Inge Sielmann.