Pflanze

Große Preise für großartige Filme:

Naturfilmpreise 2010 verliehen

"Wilde Pyrenäen - Berge des Lichts" - der Festivalbeitrag von Jürgen Eichinger beim 4. Internationalen Naturfilm-Festival Eckernförde GREEN SCREEN ist der Gewinner des Heinz Sielmann Filmpreis 2010. Stifterin Inge Sielmann persönlich überreichte dem überglücklichen Gewinner die begehrte Trophäe. Eichinger bringe dem Zuschauer mit einer beeindruckenden Kameraarbeit das wilde, ursprüngliche und weitgehend unberührte Gebirge zwischen Mittelmeer und Atlantik wirkungsvoll nahe, sagte die Grande Dame des deutschen Naturfilms zur Begründung. Im Sinne von Heinz Sielmann vermittele dieser Film, dass die Voraussetzung für Artenvielfalt nur der Erhalt von naturnahen Lebensräumen sein kann.

Die Auszeichnung als "Bester Film" des GREEN SCREEN Festivals 2010 geht an "Mount St. Helens - der Vulkan lebt" von Daniel Hissen und Heinz Leger. Die Jury lobte die bildgewaltige Darstellung ebenso wie raffinierte Tricks und die fabelhafte Erzählung unglaublicher Ereignisse - kurz gesagt, der Film sei ein wahres Meisterstück. Stifter des Preises ist die Stadt Eckernförde.

Der Preis für die "Beste Geschichte" wird dem Film "Mauerhase" von Bartek Konopka und Piotr Rosolowski verliehen. Es sei gleichermaßen ein liebevoller Tierfilm wie auch eine faszinierende deutsche Geschichtsstunde rund um den Bau und Fall der Berliner Mauer.

Für die "Beste Bildgestaltung" wird "Das Kornfeld" ausgezeichnet. Kay Ziesenhenne, Jan Haft und Felix Pustal haben ungewöhnlichste Perspektiven, atemberaubende Zeitraffer und dynamische Flugaufnahmen für diesen Film in Szene gesetzt und ließen auf diese Art ein naturnah belassenes Kornfeld im Wechsel der Jahreszeiten als ein außergewöhnliches Universum erkennen.

Der Küstennebel-Filmpreis für den "Besten Meeresfilm" geht an "Andrea - Queen of Mantas" von Mark Woodward. Es sei die ergreifende Geschichte einer ungewöhnlich emotionalen Beziehung zwischen Mensch und Tier und des verzweifelten Kampfes einer engagierten Forscherin für die Rettung der von ihr so verehrten "Unterwasservögel".

Der vom Bundesumweltministerium ausgelobte "Preis für biologische Vielfalt" wird an Rolf Möltgen für "Das blaue Wunder - Im Inselreich von Raja Ampat" vergeben. "Wir schützen nur, was wir lieben. Und wir lieben nur was wir kennen", heißt es in dem Film, der dieses Motto auf beispielhafte Weise umsetze, so die Jury.

In der Kategorie "Beste Tongestaltung" gewinnt der Beitrag "Das wilde Japan" von Thoralf Grospitz und Jens Westphalen. Schwebende Klänge, fließende Melodieführung, passende Instrumentalisierung und Rhythmen entführten in fernöstliche Inselwelten - die Musik unterstütze klug akzentuiert die Aussage der Bilder und lasse so der Naturatmosphäre und Sprache genügend Raum.

Als "Bester ökologischer Film" wird "Der Bauer, der das Gras wachsen hört" von Bertram Verhaag geehrt. Es sei das Verdienst des engagierten Filemmachers, mit einfachsten Mitteln, mit behutsam beobachtender Kamera, ohne Tricks und ohne bombastische Musik sowie ohne aufgesetzten Kommentar einen genialen Protagonisten voller Inspiration und Leidenschaft zu portraitieren.

"Bester Wissenschaftsfilm" des Festivals ist "Schwärme - Intelligenz der Massen" von Jakob Kneser. Der Film setze Maßstäbe, so die Jury. Ungewöhnliche Bildführung, Effekte, Schnitt und Musik heben sich auffällig frisch von vergleichbaren Dokumentationen ab und erzeugten eine ganz eigene, spannende Atmosphäre.

Der "Sonderpreis Umweltschutz" geht an "Stinkende Schiffe - Wie Containerriesen die Luft verschmutzen" von Andreas Orth. Geehrt werde ein Film, der ohne aufhetzende Dramatisierung mit ruhiger Kameraarbeit sowie einem nüchternen Kommentar und klug gesammelten Experten-Aussagen ein Problem aufzeigt, dessen Folgen sich weit bis ins Binnenland auswirken.

Der "Sonderpreis der Jury", eine Auszeichnung und Aufforderung zugleich, wird an "Jagdzeit" von Angela Graas verliehen. Die Jury würde sich auch im Naturfilm mehr solcher echter Kinoevents wünschen. Der Film über den Walfang in Japan sei bei aller Dramatik nuanciert. Er informiere, alarmiere und unterhalte im besten Wortsinne.

Die Laudationes der Jury werden am Sonntag Vormittag zum Herunterladen bereit gestellt.

Der Text dieser Pressemitteilung, die Übersicht der Preisträger und die Laudationes der Jury als PDF Datei: