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Sir David Attenborough erhält Heinz-Sielmann-Filmpreis für sein Lebenswerk

Inge Sielmann, die Witwe des 2006 verstorbenen Naturfilmers Heinz Sielmann, wird den Preis auf dem diesjährigen Internationalen Naturfilmfestival Green Screen vergeben.

Sir David Attenborough, © BBC/Rolf Marriott

Inge Sielmann, © Marcus Dewanger

Eckernförde, 5. September 2013. Der Naturfilm-Pionier Sir David Attenborough wird für sein Lebenswerk mit dem diesjährigen Heinz-Sielmann-Filmpreis geehrt. Inge Sielmann, die Witwe des 2006 verstorbenen Naturfilmers Heinz Sielmann, wird den Preis auf dem diesjährigen Internationalen Naturfilmfestival Green Screen am 7. September in der Schleswig-Holsteinischen Ostseestadt Eckernförde vergeben.

"Sir David Attenborough ist ein Wanderer, Entdecker und Vermittler zwischen den Welten und den Menschen, wie es sie so nur selten gibt", erklärte Inge Sielmann bei der Bekanntgabe der Auszeichnung am Donnerstag (5. September) in Eckernförde. Sie vergibt den von ihr privat gestifteten Heinz-Sielmann-Filmpreis, der mit 5.000 Euro dotiert ist, in diesem Jahr zum sechsten Mal. Mit diesem Preis wurde in den vergangenen Jahren jeweils eine herausragende Naturfilmproduktion ausgezeichnet. In diesem Jahr hat Inge Sielmann sich entschlossen, "das beispiellose Lebenswerk Sir David Attenboroughs hervorzuheben".

"Mit seinen Filmproduktionen hat er sich vielen Facetten des Lebens auf unserer Erde genähert und sie ergründet, um sie den Menschen näher und zugänglich zu machen", sagte Inge Sielmann. Dabei habe er den Menschen ebenso unbekannte wie faszinierende Eindrücke und Erkenntnisse über den Ursprung, den Sinn und die Zusammenhänge des Lebens vermittelt.

Die Preisverleihungen des Green Screen-Festivals finden am Sonnabend (7. September) mit mehreren hundert Gästen auf Gut Altenhof bei Eckernförde statt. Da Sir David Attenborough sich für Filmaufnahmen in Australien aufhält, wird er den Preis nicht persönlich von Inge Sielmann entgegen nehmen können. Dies wird stellvertretend der Hamburger Naturfilmer Oliver Goetzl übernehmen. Goetzl hatte im vergangenen Jahr in England mit Sir David eng zusammen gearbeitet. Zu Goetzls preisgekröntem Film "Held aus dem Dschungelbuch – der Lippenbär" konnte Sir David Attenborough als Sprecher gewonnen werden.

Der 87 Jahre alte britische Tierfilmer und Naturforscher Sir David Attenborough hat zahlreiche legendäre Filmdokumentationen mit und für die BBC erstellt. Er fand neue Möglichkeiten, die Wunder der Natur im Fernsehen zu präsentieren. Die wegweisende Serie "Life on Earth" gehört nicht nur zu den am meisten gesehenen Programmen, die weltweit jemals ausgestrahlt wurden. Sie setzte auch Maßstäbe für die Qualität von Naturfilmen und beeinflusste eine Generation von Dokumentarfilmern.

Während seines filmischen Schaffens hat er sich intensiv weiteren grundlegenden anthropologischen Themen gewidmet, beispielsweise der Stammeskunst außereuropäischer Urvölker. Seine Dokumentationen in der Serie "The Tribal Eye" stellen bis heute das umfassendste cineastische Werk zu diesem Thema dar.

Das Internationale Naturfilmfestival Green Screen findet in diesem Jahr zum siebten Mal statt. Erwartet werden wieder über 12.000 naturbegeisterte Zuschauer, darunter auch 3.500 Schüler. Green Screen hat sich als größtes Naturfilmfestival in Deutschland etabliert und ist das publikumsstärkste seiner Art in Europa.

Mit Green Screen ist Schleswig-Holstein zum Treffpunkt für Filmemacher aus der ganzen Welt geworden. In der Festivalstadt herrscht über fünf Tage ein internationales Flair, das jedes Jahr mehr Filmschaffende anzieht, sei es aus Japan, den USA, Indien oder aus zahlreichen europäischen Ländern.

Für Filmemacher, Produzenten und Programm-Verantwortliche im Fernsehen ist Green Screen zu einer ersten Adresse und zu einer Börse für den fachlichen Austausch geworden. Für sie bietet das Festival zahlreiche hochkarätige Workshops, darunter Seminare mit weltweit anerkannten Filmemachern.

Zum 7. Festival wurden 280 Naturfilme aus 35 Ländern eingereicht, darunter erstmalig auch Filme aus Burma, Papua Neu Guinea und Sri Lanka. Die renommierte BBC hat drei Naturfilmproduktionen geschickt. Die hohe Zahl der Einsendungen unterstreicht den Stellenwert, den Green Screen mittlerweile in der internationalen Naturfilmbranche genießt.

Eine Jury aus Filmemachern, Naturwissenschaftlern und Journalisten hat über 100 Spitzenproduktionen ausgesucht, die vom 5. bis 9. September in Eckernförde gezeigt werden. Dazu gehören Weltpremieren und deutsche Erstaufführungen. Die Green Screen-Preise werden in 15 Kategorien vergeben, neben dem Heinz-Sielmann-Preis unter anderen Preise für den besten Film, die beste Bildgestaltung oder für den besten ökologischen Film. Hinzu kommen zwei Publikumspreise.