Pflanze

Text zum Titeltier 2013

Das neue Titeltier ist das Jungtier der Sattelrobbe (Pagophilus groenlandicus)

Optimal an ihre Umwelt angepasst, kommen die Jungtiere der Sattelrobbe zur Welt: durch ihr weißes Fell sind sie auf der Packeisfläche, auf der sie geboren werden, für eventuelle Feinde kaum auszumachen. Um Energie zu sparen, verharren die meisten jungen Seehunde ihre ersten Lebenstage fast bewegungslos auf dem Eis. Gewärmt werden sie durch ihren besonders isolierenden schneeweißen Pelz, der ihnen den Beinamen "whitecoats" gegeben hat.  - Der weiße Pelz ist es auch, durch welchen die Tiere traurige Berühmtheit erlangten: Sie wurden seinetwegen gejagt und mit Knüppeln erschlagen. Bilder dieser Szenen gingen um die Welt und sorgten für internationale Proteste. Inzwischen ist die Jagd der Jungtiere offiziell verboten.


Die durchschnittliche Säugezeit, während der sie täglich ca. 2,2 kg zunehmen, beträgt etwa 12 Tage. Nach ihrer Entwöhnung bleiben die jungen Robben noch für etwa sechs Wochen auf dem Eis. Während dieser Zeit verlieren sie etwa 50% ihres Gewichts. Sie wechseln aber auch ihr Fell, welches dann eine unansehnliche graue Farbe aufweist. Erst danach können sie zum Fressen selbst ins Wasser.

Die Bezeichnung "Sattelrobbe" ist auf die charakteristische Färbung der erwachsenen Robben zurückzuführen. Die grauen Tiere haben einen schwarzen Kopf  und eine hufeisen- oder harfenförmige  Zeichnung  die von den Schultern über die Flanken reicht. Daher auch der englische Name "Harp Seal". Dabei ist  die Zeichnung der männlichen Tiere deutlicher. Sattelrobben werden bis zu 1,80m lang und 130 Kg schwer. Sie erreichen ihre Geschlechtsreife im Alter von 4-8 Jahren und können ein Alter von bis zu 30 Jahren erreichen.

Das Verbreitungsgebiet der Sattelrobbe liegt im Nordpolarmeer  zwischen Grönland, Neufundland und der Barentsee. Ihre Nahrung besteht aus verschiedenen Fischen, Krebsen und anderen Wirbellosen. Als Flachtaucher sind sie normalerweise weniger als 100 m tief unterwegs. Satelliten -Messungen von markierten Exemplaren in der Barentsee ergaben jedoch schon Tauchtiefen von bis zu 400 m. Zu ihren natürlichen Feinden gehören die Eisbären, die ihnen am Rand von Luftlöchern auf dem Eis auflauern  und der große Schwertwal.

Die wanderfreudigen Tiere ziehen im Sommer entlang des Packeisrandes nach Norden. Wenn sich die  Eisfläche im Winter vergrößert in entgegengesetzter Richtung. Die außerhalb der Paarungszeit als Einzelgänger lebenden Tiere versammeln sich in der Zeit zwischen Februar und April zu großen Kolonien auf dem Packeis wo sie nach der elfeinhalb-monatigen Schwangerschaft, die eine 3 - 4 monatige Keimruhe einschließt,  ihre Jungen zur Welt bringen und sich erneut paaren.