Pflanze

Kino-Erlebnis mit Spitzen-Naturfilmen

Eckernförder Zeitung 22.08.2011

150 Besucher beim Gastspiel des "Green Screen"-Festivals gestern Vormittag im "Cinemotion"

Itzehoe
Strahlende Sonne. Wärme. Was gibt es da an einem Sonntagvormittag Schöneres als - ins Kino zu gehen? Rund 150 Besucher aus dem ganzen Kreis entschieden sich gestern für das "Cinemotion". Dort gastierte bei freiem Eintritt das Naturfilm-Festival "Green Screen" mit drei hochkarätigen Beiträgen.
Vom 7. bis 12. September sind in Eckernförde 85 Filme zu sehen. Drei davon, ausgewählt von einer Jury, werden an Standorten des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlags gezeigt. Die Zuschauer stimmen über den mit 1000 Euro dotierten Publikumspreis ab, den der sh:z gestiftet hat. "Sie sind heute unsere Jury", begrüßte Angelika Rau vom "Green Screen"-Förderverein die Gäste im "Cinemotion". Die Besonderheit des Preises: "Naturfilmer haben normalerweise ganz wenig Kontakt zu ihrem Publikum."
"Begeistert" war die "Green Screen"-Vertreterin von der Möglichkeit, die jeweils rund 40-minütigen Werke zu zeigen. Auf "Wildes Hamburg - Tiere in der Stadt" folgten "Im Reich des Eisvogels" und "Manege frei - Elefanten im Spiegel". Das Publikum war bunt gemischt, mit sehr vielen ganz jungen Besuchern auf den Sesseln im "Maxi"-Saal. Zum Beispiel Finn (9) aus Itzehoe, ein echter Tier-, Umwelt- und Natur-Fan, der schon eine "ziemlich große" Sammlung eigener Fotos angelegt hat. Robben und Tintenfische haben es ihm am meisten angetan - nicht das Thema der Filme gestern, aber das sei nicht schlimm. Seine Oma Ingke Lehmann fühlte sich an die Matineen ihrer Jugendzeit erinnert: "Wenn man das häufiger wiederholen könnte, wäre es toll."
"Es ist ein Unterschied, ob man so einen Film zu Hause auf dem Fernseher sieht oder auf einer großen Leinwand", sagte Angelika Rau. Das konnte Heino Iwersen aus Itzehoe nur bestätigen, alles sei größer, deutlicher, beeindruckender. "Kino ist Kino." Alle drei Filme seien sehr gut gewesen, er machte nach einigem Nachdenken sein Kreuz bei den Elefanten. Seine Frau Larissa wählte den Eisvogel-Film.
Für die Elefanten entschied sich auch Mats aus Kronsmoor, "weil die so tolle Kunststücke gemacht haben". Der Achtjährige war mit Schwester Merlit (10) und seinem Vater Dirk Magens-Greve gekommen. Der hatte trotz des Wetters nichts gegen die Stunden im dunklen Kino-Saal: "Es ist ja eine einmalige Geschichte hier." Zumal der Vormittagstermin gut gewählt sei: "Der Tag hat gerade erst begonnen."
Angelika Rau hörte viel Positives, darunter die Frage einer Lehrerin, ob Besuche in Schulen möglich seien. Schwierig für die Ehrenamtler, doch genau so sei es eigentlich gedacht. Sie verwies auch auf die Möglichkeit eines Naturfilm-Camps für Jugendliche im Wildpark Eekholt. Informationen dazu sowie dem Programm in Eckernförde (Reservierung empfohlen!) auf www.green-screen-festival.de.
Das Abstimmungsergebnis aus dem "Cinemotion" wird übrigens nicht verraten. Die Spannung soll bis zur Preisverleihung am 10. September erhalten bleiben.

Lars Peter Ehrich